Geschichte des Bauernhofes Pinnersdorf im Wörgler Boden
Im späten Mittelalter besaßen die aus dem Pinzgau stammenden Herren von Velben den Bauernhof Pinnersdorf. Sie hatten hier eine Zwischenstation zwischen ihren weit auseinanderliegenden Grafschaften zu verwalten.
- 1448 tritt Friedrich von Püdmannsdorf als Sprecher der Wörgler Nachbarschaft auf.
- 1480 sind Liendl Felber und Linhart als Steuerzahler angeführt.
- 1489 verkaufen die Brüder Niclas und Christian, die Velber der Pfarrkirche zu Brixen, aus ihrem Gut zu Pudmannsdorf das Obergut.
- 1540 wird Georg Werlberger zu Pudnesdorf genannt.
- 1601 wird Christoffen Meyrl zu Pinersdorf das Zapfenrecht, also die Weinabgabe, verliehen. Diese Berechtigung dürfte mit der damals erneuerten Kufsteiner Gerichtsstraße, die durch Pinnersdorf führte, zusammenhängen.
- Spätere Besitzer waren Christian Meyrl, Anton Kögl, Georg Payr, Kaspar Lechner, Ändrä Auer, Veit Naschperger und Christoph Hueber
- 1748 wurde Georg Rainer aus Rattenberg neuer Besitzer. Seine Söhne wurden als Schützenhauptleute berühmt: Josef Rainer, eingeheirateter Wirt beim Neumair zu Söll, und Georg Rainer am Elternhaus. Dafür wurde Pinnersdorf 1809 gleich dreimal geplündert, doch das Privileg, mit zwei eigenen Schiffen Kohle aus dem staatlichen Bergwerk zu Häring von Kastengstatt zur Saline in Hall zu transportieren, wurde dem Pinnersdorfer von der bayrischen Verwaltung nicht entzogen. Das Hungerjahr 1816/17 mit seiner Viehseuche leerte den großen Stall und brachte Verarmung. Die Kapelle oberhalb des Hauses wurde zum Gendenken daran errichtet.
- Anna Höck wurde 1833 Wirtin, ihr Gatte Jakob Andrä, der reiche Müller und Walchbauer von Kirchbichl-Oberndorf, ließ das Haus auf die heutige Größe ausbauen.
- Nach mehrmaligem Besitzerwechsel wurde 1904 Leonhard Astl zu Pinnersdorf Bauer und ein bekannter Wirt. Das Gut ist heute im Besitz seiner Nachkommen Ivet und Ing. Joachim Astl.